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Arbeitszeitkonto

Inhalt

Arbeitszeitkonto | Definition, Arten, Vor- und Nachteile

Definition


Ein Arbeitszeitkonto ist eine Aufzeichnung der von einem Arbeitnehmer in einem bestimmten Abrechnungszeitraum geleisteten Arbeitsstunden, in der "Gut-" oder "Sollstunden" ausgewiesen sind. Erstere fallen an, wenn der Arbeitnehmer im Abrechnungszeitraum mehr als die vertraglich vereinbarte Arbeitszeit leistet, während letztere anfallen, wenn der Arbeitnehmer weniger als die vertraglich vereinbarte Arbeitszeit leistet. Das System wurde in Deutschland entwickelt und soll eine flexible Arbeitszeitverwaltung ermöglichen, von der sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer profitieren können. Die Arbeitgeber können davon profitieren, indem sie in Zeiten der Hochkonjunktur Arbeitnehmer dazu auffordern können, mehr als die vertraglich vereinbarten Stunden zu arbeiten, während die Arbeitnehmer Stunden "ansparen" können, um sich längere Urlaube oder Zeiten der Abwesenheit von der Arbeit zu sichern.

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Welche Arten von Arbeitszeitkonten gibt es?

Wie genau das Arbeitszeitkonto gestaltet wird, bleibt dem Arbeitgeber für sein Unternehmen überlassen. Im ersten Schritt lassen sich Kurzzeitkonten und Langzeitkonten unterscheiden. Vier Modelle sind im Folgenden als Beispiel aufgeführt, wobei die Aufzählung nicht abschließend ist:

  • Überstundenkonto:
    Es handelt sich um ein Kurzzeitkonto, dass die Plus und Minusstunden eines Mitarbeiters erfasst.
  • Ampelkonto:
    Bei dieser Form des Arbeitszeitkontos wird mit einem Farbsystem gearbeitet, bei dem der Arbeitgeber stets den Überblick über die Arbeitszeit seiner Mitarbeiter hat. Bei der Farbe „Grün“ entspricht das Zeitguthaben den gesetzlichen und vertraglichen Vorgaben. Die Farbe „Gelb“ ist ein Warnhinweis und die Vorstufe zum roten Bereich, bei welchem die Höchstgrenzen laut Arbeitszeitgesetz überschritten werden.
  • Jahresarbeitszeitkonto:
    Wie der Name schon sagt, muss das Arbeitszeitguthaben innerhalb eines Jahres ausgeglichen werden.
  • Langzeitkonto:
    Bei Langzeitkonten haben Mitarbeiter mehr Flexibilität bei der Umsetzung langfristiger Pläne (z.B. Sabbatical, verlängerte Elternzeit), da Langzeitkonten nicht auf einen expliziten Zeitraum zum Ausgleich beschränkt sind.

Das Arbeitszeitkonto wird heutzutage von vielen Unternehmen als Instrument zur Realisierung unterschiedlicher Arbeitszeitmodelle für Mitarbeiter genutzt. Dadurch tragen Arbeitgeber zu einer modernen Mentalität am Arbeitsplatz bei.

Die Nutzung von Arbeitszeitkonten bringt für Arbeitgeber und Arbeitnehmer sowohl Vorteile als auch Nachteile mit sich:

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Die Vorteile des Arbeitszeitkontos

  • Ein Arbeitszeitkonto ermöglicht flexibles Arbeiten. Arbeitgeber und Arbeitnehmer können auf Schwankungen im Arbeitspensum reagieren. Das bedeutet für Arbeitgeber eine besonders effiziente Nutzung ihrer Beschäftigten, die im Umkehrschluss auch mal früher gehen können, wenn die Arbeit erledigt ist.
  • Das kann zu einer höheren Mitarbeiterzufriedenheit beitragen. Den Beschäftigten ist es mit einem Arbeitszeitkonto oft leichter möglich, Arbeit und Privatleben zu vereinen. Sie können nicht nur Arzttermine und andere Termine flexibel auch tagsüber planen, sondern auch private Vorhaben.
  • Bei Mitarbeitern steigt durch eine relativ eigenständige Arbeitszeitgestaltung oft die Motivation. Das kann wiederum ihre Leistungsfähigkeit erhöhen – und damit ihre Produktivität. Für Arbeitgeber kann diese einen Wettbewerbsvorteil bedeuten.

Die Nachteile des Arbeitszeitkontos

  • Mögliche Zuschläge für Überstunden können zunächst entfallen. Dadurch haben Beschäftigte womöglich weniger Geld zur Verfügung.
  • Arbeitszeitkonten können dazu führen, dass Mitarbeiter Überstunden ansammeln – absichtlich, um sie später nutzen zu können, oder weil schlicht so viel zu tun ist. Das kann die Gesundheit auf Dauer beeinträchtigen und Stress verursachen. Gerade für Beschäftigte, die ohnehin schon in Vollzeit arbeiten, entsteht durch Plusstunden oft eine hohe Belastung, die in der raren Freizeit kaum ausgeglichen werden kann.
  • Das ist auch ein Problem für Arbeitgeber, weil überarbeitete Mitarbeiter eher krankheitsbedingt ausfallen. Die Arbeitsleistung von gestressten Mitarbeitern kann außerdem dauerhaft sinken, zudem passieren eher Fehler oder Unfälle.
  • Für Arbeitnehmer besteht das Risiko, dass das gesammelte Zeitguthaben bei Insolvenz verloren geht.
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Fazit

Arbeitszeitkonten bieten Arbeitgebern und Arbeitnehmern die Möglichkeit, ihre Arbeitszeit flexibler zu gestalten. Die vertraglich vereinbarte Arbeitszeit wird mit den geleisteten Stunden (tatsächlich geleistete Arbeitszeit) saldiert. Gesetzliche Grundlage für die zulässige Arbeitszeit ist das Arbeitszeitgesetz (ArbZG). Überschreitet der Arbeitnehmer die Soll-Stunden, sammelt er Plusstunden oder Zeitguthaben. Bei einer Unterschreitung fallen Minusstunden auf dem Arbeitszeitkonto an. Es gibt verschiedene Formen von Arbeitskonten, die sich in Lang- und Kurzzeitkonten einteilen lassen. Zu den Arbeitskonten gehören z. B. Gleitzeitkonten, Ampelkonten oder der Arbeitszeitkorridor. Die Stundenguthaben sind je nach Regelung in einem bestimmten Zeitraum auszugleichen. Ein Arbeitnehmer mit einem Langzeitkonto hat die Möglichkeit, langfristige Pläne mit seinem gesparten Guthaben umzusetzen.

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