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Job Rotation

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Job Rotation | Definition, Beispiele, Vor- & Nachteile

Definition & Erklärung: Job Rotation

Unter Job Rotation versteht man den systematischen Wechsel von Mitarbeitern von einem Arbeitsplatz zu einem anderen innerhalb des Unternehmens, um verschiedene Ziele im Bereich des Personalwesens (Human Ressource Managements) zu erreichen.

Darunter fällt beispielsweise die Einarbeitung neuer Mitarbeiter, die Schulung von Mitarbeitern, die Förderung der beruflichen Entwicklung und die Vermeidung von Langeweile oder Burnout am Arbeitsplatz.

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5 Vorteile von Job Rotation

5 Vorteile von Job Rotation

1.     Job Rotation beschleunigt die berufliche Entwicklung

Bei der beruflichen Entwicklung geht es vor allem darum, Mitarbeiter beim Erlernen neuer Fähigkeiten zu unterstützen. Für Manager ist es jedoch oft schwierig, umsetzbare und praxisnahe Lern- und Weiterbildungsmöglichkeiten anzubieten. Job Rotation ist hierfür eine effektive Lösung.

Mitarbeiter eignen sich dann schnell neue Fertigkeiten an, wenn sie in eine Situation versetzt werden, in der sie Ihr Wissen in der Praxis anwenden müssen. Dafür ist die Methode der Job Rotation sehr gut geeignet.

2.     Job Rotation fördert das Recruiting sowie die Mitarbeiterbindung

Unternehmen, die Job Rotationen anbieten, gewinnen als Arbeitgeber an Attraktivität. Ambitionierte Fachkräfte wollen für Unternehmen arbeiten, die sie dabei unterstützen, ihre Karriere voranzutreiben.

Job Rotation kann auch eine wirksame Maßnahme sein, um Mitarbeiter stärker zu binden.

Dies geschieht u.a. indem Fachkräften die Möglichkeit gegeben wird, sich Führungsqualitäten anzueignen, in Vorbereitung auf spätere Managementpositionen.

3.     Job Rotation bietet Mitarbeitern die Möglichkeit, verschiedene Geschäftsbereiche kennenzulernen

Dies ist einer der Gründe, warum viele Arbeitgeber ihre besten Mitarbeiter dazu ermutigen, ihre Funktion öfter mal zu wechseln und sich stärker in das Unternehmen zu integrieren.

Sie wissen, dass diese Mitarbeiter, wenn sie eines Tages in die Abteilung zurückkehren, mit einem Wissen über das Unternehmen ausgestattet sind, welches ihnen helfen wird, gute Entscheidungen zu treffen.

Und wenn sie sich dazu entscheiden, in einer anderen Funktion zu bleiben, können sie mit ihrem Fachwissen dazu beitragen, effektiver zu kollaborieren. Dadurch entstehen langfristig wertvolle Synergieeffekte.

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4.     Job Rotation erleichtert die Nachfolgeplanung

Es liegt auf der Hand, dass sich das Fehlen eines Nachfolgeplans für Schlüsselpositionen im Unternehmen als störend und kostspielig erweist.

Durch Job Rotationen haben Sie die Möglichkeit, nicht nur künftige Führungskräfte zu identifizieren, sondern ihnen auch eine wertvolle Ausbildung zukommen zu lassen, die es ihnen ermöglicht, zu gegebener Zeit reibungslos in verantwortungsvollere Positionen zu wechseln.

5.     Job Rotation schafft neue Perspektiven für bestehende Aufgaben

Wenn ein Mitarbeiter eine neue Aufgabe übernimmt, bringt er seinen eigenen Arbeitsstil und seine eigene Denkweise mit ein. Eine neue Perspektive kann zu Innovation, Problemlösungskompetenz und größerer Effizienz führen.

Sie kann auch zu einer Neubewertung aktueller Stellenbeschreibungen führen, was dazu beitragen kann, dass akkurate Erwartungen (und das richtige Gehaltsniveau) einzustellender Fachkräfte festgelegt werden.

5 Nachteile von Job Rotation

5 Nachteile von Job Rotation

1.     Job Rotation könnte manche Mitarbeiter unzufrieden machen

Einige Mitarbeiter möchten vielleicht nicht den Arbeitsplatz wechseln. Ein Mitarbeiter, der sich in seiner jetzigen Position wohlfühlt und erfolgreich ist, könnte befürchten, dass ein anderer Mitarbeiter seine Arbeitsprozesse durcheinanderbringen würde.

Sie könnten einige Mitarbeiter haben, die ihre Arbeit hervorragend machen, aber nicht bereit sind, neue Dinge zu lernen. Und es könnte Mitarbeiter geben, die von der Aussicht auf einen Arbeitsplatzwechsel überfordert sind.

2.     Job Rotation ist in manchen Branchen nicht umsetzbar

Für einige Branchen und Positionen ist die Anwendung von Job Rotationen nicht realistisch. Dies gilt insbesondere für hochqualifizierte Positionen, für die die Mitarbeiter eine jahrelange Ausbildung benötigen, um ihre Aufgaben zu erfüllen.

Wenn Sie in Ihrem Unternehmen ein Job-Rotationsprogramm einführen wollen, sollten Sie sicherstellen, dass dies auch praktisch umsetzbar ist.

3.     Job Rotation kann kostspielig und zeitaufwendig sein

Teilnehmende Mitarbeiter müssen möglicherweise vorher gut geschult werden, damit sie ihre neue Aufgabe im Rahmen der Job Rotation erfüllen können. Die Kosten für die Schulungen von Mitarbeitern können Tausende von Euro betragen und viel Zeit in Anspruch nehmen.

4.     Job Rotation ist kein „Allerheilsmittel”

Job Rotationsprogramme sind keine Garantie dafür, das Engagement oder die Bindung der Mitarbeiter zu steigern.

Setzen Sie also nicht alles auf eine Karte. Wenn Ihre Mitarbeiter im Unternehmen unzufrieden sind, kann das an anderen Faktoren liegen.

Job Rotation ist beispielsweise keine effektive Maßnahme gegen fehlende Verstärkung oder fehlende Identifikation mit der Unternehmenskultur.

5.     Ihr Unternehmen könnte Schaden erleiden

Einer der verheerendsten Nachteile von Job Rotationen ist, dass die Leistung ihres Unternehmens sogar nachlassen könnte.

Da Ihre Mitarbeiter neue Fähigkeiten erlernen und Erfahrungen machen, wird es zu Fehlern kommen. Kunden könnten durch fehlerhafte Mitarbeiter, negative Erfahrungen mit ihrem Unternehmen machen und sogar abspringen. In der Folge kann Ihr Endergebnis darunter leiden.

Sie müssen sich überlegen, wie Job Rotation Ihrem Unternehmen helfen kann. Sie wollen keine langsamen oder fehlerhafte Abläufe in erfolgskritischen Prozessen.

Job Rotation: 3 Beispiele aus der Praxis

1.     Das Technologie-Programm von Heineken

Unser erstes Beispiel für Job Rotation kommt von der niederländischen Bierbrauerei Heineken. Das Unternehmen bietet mehrere Traineeprogramme für Hochschulabsolventen an, darunter ein Programm für Technologie-Begeisterte.

Ausgewählte Trainees absolvieren dabei mehrere Einsätze, welche jeweils 6 Monate dauern. Dabei werden sie in verschiedenen Abteilungen wie Verpackung, Produktentwicklung, Prozesssteuerung in der Brauerei, Qualitätssicherung und Marketing eingesetzt.

Zu den Projekten, an denen die Auszubildenden Trainees arbeiten können, gehören unter anderem:

  • Gewährleistung der Produktsicherheit und Bewertung von Qualitätsrisiken
  • Entwicklung neuer Biere oder Verpackungen
  • Bewältigung alltäglicher Produktionsprobleme durch gründliche Analyse und Beseitigung
  • Erarbeitung kreativer Lösungen für neue Probleme

Nach Abschluss des Programms sind die Auszubildenden in der Lage, in verschiedenen Abteilungen von Heineken zu arbeiten.

Diese Form von Job Rotation im Rahmen eines Traineeprogramms ist ein gutes Beispiel dafür, wie Job Rotation dazu führt, verschiedene Fähigkeiten und Kompetenzen zu erwerben.

Dadurch entsteht eine flexible Belegschaft, in der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen mehr als einen Job machen können.

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2.     Job-Rotation bei einem Technologie Startup im Finance Bereich

Pruspeum, ein Technologie-Start-up, unterhält ein zweijähriges Job Rotationsprogramm im Finance Bereich.

Im Rahmen dieses Programms durchlaufen Finanzanalysten bei Pruspeum eine Reihe von Funktionen, darunter in den Teams für Finanzplanung und -analyse, Buchhaltung, Treasury und interne Revision.

Es handelt sich um ein freiwilliges Schulungsprogramm, das für neue Mitarbeiter gedacht ist, die mehr darüber erfahren möchten, wie sie ihre Fähigkeiten als Finanzanalysten einsetzen können.

Pruspeum stellte fest, dass dieses Programm nicht nur die bereits vorhandenen Mitarbeiter stärker an das Unternehmen bindet, sondern auch bessere Bewerber für Stellen als Finanzanalysten angezogen werden.

Am Ende des Programms ist es leichter für das Unternehmen, die Mitarbeiter aus Stellen im Unternehmen zu verteilen, da individuelle Stärken und Schwächen im Rahmen des Programms sichtbar geworden sind.

3.     Edelman: Internationale Job Rotation in der Beratungsbranche

Bei Edelman, einem US-amerikanischen PR- und Marketingberatungsunternehmen, gibt es ein Rotationsprogramm für leistungsstarke Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen.

Ausgewählte Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen werden für bis zu 18 Monate an einen internationalen Standort entsandt, um dort zu arbeiten, zu leben und zu lernen.

Die Idee hinter dem Programm von Edelman ist es, den Mitarbeitern die Möglichkeit zu geben, aus verschiedenen Blickwinkeln der Welt zu lernen und ihre Arbeitserfahrung zu diversifizieren.

Fazit

Job Rotationen können sowohl für das Unternehmen als auch für die betroffenen Mitarbeiter viele Vorteile haben.

Wenn sie jedoch willkürlich durchgeführt wird, verringert sie unter Umständen die Effizienz, führt zu Fehlern und zu unklaren Rollen.

Deshalb ist es wichtig, den Grund für die Rotation klar zu erörtern.

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